Im Februar habe ich euch schon ein Schnittmusterbuch aus dem Hause Zauberfeder vorgestellt. Damals ging es um mittelalterliche Kleidung für die Frau. Heute beschäfitge ich mich ein bisschen mit den Gewandungen der Wikinger. Ich selber spiele keinen an die Wikinger angelehnten Charakter, aber B-Hörnchen tut es. Ich habe mir das Buch geholt, weil ich ihm für seinen Charakter einen neuen Klappenrock nähen wollte. Leider kam die Pandemie dazwischen und somit landete das Buch zu den anderen Schnittmustern in meiner Nähecke. Ja, ihr lest es richtig: Ich habe es leider noch nicht aktiv genutzt. Dafür habe ich es damals schon gründlich durchgarbeitet, damit ich einen schönen Klappenrock nähen kann und dabei habe ich so Einiges gelernt.
Nach einer ausführlichen Einleitung, in der man etwas über die Kleidung, die Geschichte und die Kunst der Wikinger lernt, wird man auch schon auf die Schnittmuster losgelassen. Sie sind allesamt gut erklärt und mit genügend detaillierten Bildern unterstützt. Eine Maßtabelle hilft bei der Orientierung, wie groß das Nähwerk bei bestimmten Maßen sein muss. Sie ersetzen damit den Maßbogen, was völlig okay ist, denn schließlich sind hier Schnittmuster für die ganze Familie vertreten. Ob Klein oder Groß, jedes Mitglied kann von Kopf bis Fuß ausgestattet werden. Naja, die Schuhe fehlen, aber seien wir doch mal ehrlich: Wer würde sich das antun, Schuhe selber zu nähen? Ich gebe offen und ehrlich zu, mir wäre das zu stressig.
Was ich bei den Schnittmustern in diesem Buch sehr angenehm finde: Es stehen Schwierigkeitsgrade dabei. So kann man auf den ersten Blick sehen, wie gut das ausgesuchte Schnittmuster für einen umsetzbar ist. Was natürlich nicht heißt, dass ich “Könner”-Stücke nicht nähen kann oder sollte, nur weil ich Nähanfängerin bin, aber es hilft ein bisschen bei der Auswahl.
Nebst Schnittmustern für die Kleidung gibt es auch noch Anleitungen zu verschiedenen Stichen, Accessoires, Verschlüssen und Abschnitte zur Textilkunst, denn die Gewandungen der Wikinger hatten gerne auffällige Stickereien.
Sollte einmal die Gewandung zu Schaden kommen, ist auch dafür gesorgt, denn das Schnittmusterbuch bietet eine kleine Reparaturanleitung. Das finde ich sehr schön und ein sehr gutes Detail für Gewandungen. Denn niemand trägt fabrikneue Kleidung, oder? Man möchte ja, dass es getragen aussieht und das ist eine schöne Ergänzung für eine Klamotte.
Auf den letzten Seiten gibt es ein kleines Nählexikon, was mir sehr gut gefällt, denn auch, wenn ich die Wörter “Versäumen” oder “Besatz” kenne und weiß, was sie bedeuten, ist es doch hilfreich, sie nochmal nachlesen zu können, sollte man einmal einen Knoten im Hirn haben. Einzelne Nähtechniken sind dort auch noch einmal ausführlicher erklärt, sodass man nicht mit Fragezeichen über dem Kopf vor seinem Nähwerk sitzt.
Fazit:
Da ich wie gesagt dieses Schnittmusterbuch leider noch nicht aktiv genutzt habe, kann und will ich nicht beurteilen, wie gut man die Schnittmuster umsetzen kann, aber alleine vom Lesen her ist es wirklich gut verständlich und auch Neulinge sollten damit gut klarkommen. Interessant fand ich persönlich tatsächlich die Stopfmethode. Normalerweise nutze ich immer irgendwelche Flicken, aber ich werde die Stopfvariante mal ausprobieren. Meine Katzenhexe hat sehr viele Löcher im Rock, die beseitigt werden wollen!
Name: Buchvorstellung Kleidung des Mittelalters selbst anfertigen – Gewandungen der Wikinger
ISBN: 978-3-938922-44-6
Sprache: Deutsch