Die Großcons haben mittlerweile schon angefangen und auf vielen eben dieser steht dick und fett „Selbstverpflegung“ dran. Der Name ist Programm und natürlich kann man sich mit einem kleinen Campingkocher und einer Dose Ravioli auf den Rasen vor sein Zelt hocken, allerdings ist das meistens nicht wirklich ambientetauglich – vorausgesetzt, man spielt im Endzeitsetting, dann mag das schon recht cool aussehen.
Ich war schon öfter auf solchen Cons mit Selbstverpflegung. Zu Beginn meiner LARPzeit hab ich mich bekochen lassen, weil ich keinen Schimmer hatte, wie man auf offenem Feuer kochen soll. Natürlich wusste ich, wie man einen Grill bedient, aber Pfannkuchen oder Milchreis auf offenem Feuer hatte ich noch nie gemacht. Ich kannte nur den Petroleumkocher auf dem Schiff meines Vaters oder eben die kleinen Campingkocher mit Gaskartusche, die allerdings nicht sonderlich stabil sind und wenn man für mehr als 2 Personen Essen zubereiten möchte, dauert das Ewigkeiten oder man braucht mehrere dieser Gaskocher.
Mittlerweile bin jedoch ich diejenige, die die Gruppe auf solchen Cons verpflegt und auch wenn ich selber kein Auto habe, wird immer dafür gesorgt, dass meine Lagerküche zum Gelände kommt.
Danny und ich haben sogar auf dem Drachenfest vor 2 Jahren den Kochwettbewerb im blauen Lager auf dem Drachenfest gewonnen und da wurde nur auf offenem Feuer gekocht. Man sieht also, ich hab mich gemacht. Übung macht den Meister…oder so ähnlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Mit meinem Equipment für die Lagerküche fahre ich bis jetzt immer sehr gut und möchte euch das nun vorstellen.
Fangen wir erst einmal mit der Feuerstelle an sich an. Jeder hat da so seine Favoriten und es gibt sicherlich noch zig andere Möglichkeiten, aber heute zeig euch meine beiden.
Wenn ich auf Cons koche, benutze ich einen Kugelgrill (links im Bild) und einen Gulaschofen (der Topf dafür ist rechts im Bild). Für all diejenigen, die nicht wissen, was ein Gulaschofen ist: Es ist ein runder Standofen, in dem unten das Feuer brennt und man oben den Topf einhängen kann. Ich hätte euch gerne meine gezeigt, allerdings sind nach dem Umzug die Schrauben verschütt gegangen und ich konnte sie leider nicht zusammenbauen.
Zusätzlich dazu habe ich mir eine Feuerschale zugelegt (das rostige Ding hinten im Bild). Sie spendet abends wenn es kühl wird nicht nur Wärme und bildet die Basis für einen Schwenkgrill, sondern ist auch super um Stockbrot zu machen, Marshmallows zu rösten und dient als Kochstelle, wenn der Grill grade belegt ist.
Ein Anzündkamin (vorne im Bild) gehört bei mir zum Equipment, das liegt allerdings nur daran, dass ich besonders morgens einfach zu faul bin, mich ums Feuer zu kümmern. Kohle und Anzünder in den Anzündkamin, Streichholz rein und warten. Feuer fertig, es darf gekocht werden. Apropos Anzünder! Es gibt da ja all mögliches Zeug, was man benutzen kann.
Ich verwende am liebsten Anzünder aus Holzwolle und Wachs. Die müffeln nicht wenn sie abbrennen, hinterlassen auf gegrilltem Gut keinen komischen Nachgeschmack und sind meiner Meinung nach am besten geeignet, weil sie lange brennen und sehr ergiebig sind. Zusätzlich benutze ich auch trockene Tannenzapfen. Die brennen wie Hulle und kosten für gewöhnlich kein Geld ;). Was ihr damit dann anzündet ist relativ egal. Ob Kohle, Holz oder auch Grillmais (gibt’s jetzt neu im Supermarkt, ich bin völlig davon begeistert!), was ihr nehmt, ist ganz euch überlassen.
Den Gulaschofen nutze ich hauptsächlich zum Wasserkochen und für Suppen, weil der Topf mit seinen 14 Litern doch sehr groß ist. Für alles andere nutze ich meinen Kugelgrill, denn dank des Rosts kann man darauf auch Töpfe und Pfannen stellen und wie auf einem Herd kochen. Beim Honigbraten könnt ihr das sehr gut sehen. Klappt wunderbar! Möchte man Hitze wegnehmen, nimmt man eben den Topf kurz runter und schiebt die Kohle an den Rand. Dadurch, dass der Grill einen Deckel hat, kann man darauf auch Dinge schmoren, wie wir das bei dem Honigbraten auch getan haben. Angeblich kann man auch Aufläufe mit diesem Trick kochen, aber das hab ich noch nicht ausprobiert.
Kommen wir nun zum Essen beziehungsweise zur Lagerung davon. Ich plane immer mit viel Zeit im Vorraus was ich kochen will, weil ich 1. auf Allergien und Unverträglichkeiten achten muss und 2. besser vorbereiten kann. Wie ihr das am besten macht, kommt im Beitrag nächste Woche.
klar kann man ausschließlich Konserven kaufen und damit kochen, aber ich verarbeite auch gerne frische Dinge und hab auch gerne mal ein kühles Getränk auf Con. Hierzu bieten sich natürlich auch wieder viele Möglichkeiten. Es gibt Leute, die stellen sich einen Kühlschrank ins Lager, der über einen Generator betrieben wird. Kann man machen, aber ich find die Dinger recht laut und auch nicht sonderlich hübsch, wenn man nicht gerade ein verschließbares Küchenzelt hat.
Ich habe euch letztes Jahr gezeigt, wie ich damals zusammen mit meinem Mann eine Kühltruhe aus Holz gebaut habe. Problem gelöst. Wer eine normale Kühlbox hat, kann sie auch einfach mit Stoff überdecken. Es ist jedoch wichtig, dass ihr diese Boxen nicht öfter öffnet, als notwendig. Je seltener ihr sie öffnet, desto länger bleibt die Kälte erhalten.
Was jetzt noch fehlt, sind die Kochutensilien. Darunter fallen Schneidebrettchen aus Holz, Pfannenwender, Kochlöffel, Suppenkellen aus Metall etc etc. Die Liste ist ganz schön lang und man sollte auch wirklich alles dabei haben. Denn anders, als bei der eigenen Küche daheim kann man nicht mal eben die Schublade aufmachen und das Utensil rausholen, was einem fehlt. Ich hab euch mal eine kurze Liste zusammengestellt, was man in jeder Lagerküche dabeihaben sollte:
– Schneidebrettchen aus Holz
– Pfannenwender und Kochlöffel aus Holz
– Suppenkelle aus Metall
– Sparschäler (Griff mit Leder oder Stoff umwickelt) oder Schälmesser
– Küchenmesser (entweder mit Holzgriff oder auch mit Leder oder Stoff umwickelt)
– Gewürze und Öle (Ich habe mir die Mühe gemacht, alle Gewürze und Öle in Glasgefäße zu füllen, zu beschriften und sie dann in eine kleine Holztruhe zu packen. Für mehr Ambiente und so…mehr dazu im nächsten Beitrag)
– Töpfe und Pfannen
– Spülutensilien (Schwamm, Stahlschwamm, Umweltfreundliches Spüli, Emailleschüssel)
– Schüsseln aus Metall oder Ton (zum Anrühren oder Zwischenlagern von Dingen)
– Krüge und Kannen aus Ton (schließlich sollen eure Mitlageristen nicht verdursten und Plastikflaschen auf dem Tisch sehen doof aus)
– Zahnstocher
– Schürze
– Handtücher
– Jutesack oder Stoffsack (um die Plastikmüllbeutel zu verstecken)
– optional: Einen Satz Geschirr und Besteck für Gäste
Natürlich kann man diese Liste noch ergänzen, aber als Orientierung sollte das erst einmal reichen. Das war es dann auch “schon” von meiner Seite und ich wünsche euch viel Vergnügen beim Kochen in eurer Lagerküche!
hej daniela,
das ist ja mal interessant! tolles equipment und interessanter post. über sowas hab ich mir noch nie gedanken gemacht, ich war aber eben auch noch nie bei sowas :0) du bist echt gut organisiert! ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
auwei, Chiara meinte ich, sorry! ich bring immer alles durcheinander, muss am alter liegen :0)